Wort zum ersten Quartal 2017 (Januar – März)

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Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Gemeinde,

nach einer Operation belohnte ich mich mit einem Hotelurlaub im Schwarzwald – als sparsamer Schwabe kein leichter Schritt – und freute mich darauf die ganze  Zeit über auf der Hinfahrt, trotz diesigem Wetter. Dann ging es in Serpentinen den bewaldeten Berg hoch, mitten durch Nebelschleier. Ich dachte, wenn ich erst  oben bin, dann ist blauer Himmel. Pustekuchen, oben war der Nebel so dicht, ich war froh, irgendwie den Parkplatz des Hotels gefunden zu haben und nicht dessen Außenmauer. Ich versuchte, das Beste daraus zu machen, las viel, hörte Musik, bewunderte ein wunderschönes Sommerbild von van Gogh in meinem Zimmer und genoss vier gute Mahlzeiten am Tag. Aber es nervte und nagte doch, dieser Nebel. Als ich am dritten Tag morgens aufwachte, sah ich ihn: den Sonnenstrahl. Ich traute ihm nicht so recht und schwang mich ganz ohne Koffein aus dem Bett, hin zum Fenster und… sonnendurchflutet lag ein malerisches Schwarzwaldtal davor. So blieb es dann den ganzen langen restlichen Urlaub über. Im wahrsten Sinn erlebte ich etwas von „Aussicht-los“ hin zur Aussicht. Für  mich wurde es zum Gleichnis für „nebelverhangene“ Lebenssituationen: Gott arbeitet an der Aussicht für uns. Auch wenn alles trübe, verfahren und aussichtslos erscheint. Erinnern wir uns dabei, dass Gott mindestens auf zwei Ebenen gleichzeitig am Werk ist: Auf einer äußeren Ebene, wo sich mitunter über Nacht die Verhältnisse ändern, wie ich es mit den schlagartig veränderten Lichtverhältnissen um mich herum erlebte und einer inneren Ebene, das heißt, mit einer  Veränderung in uns selbst. Gott arbeitet an nichts geringerem als an der vollständigen Veränderung unserer Lebensverhältnisse zum „sehr guten“ hin und er schenkt uns lange vorher „Mutworte“, die uns Kraft geben zum Durchhalten, die Durchblick und Zuversicht vermitteln. Solch ein Mutwort ist die Jahreslosung für 2017, entnommen aus dem Prophetenbuch Hesekiel:

„Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben…“

Wie wäre es, 2017 solche Mutworte der Bibel zu entdecken und das eine oder das andere ins Herz zu nehmen und so auf längere Sicht unsere Einstellungen  und unsere Stimmungen von Gott her bestimmen zu lassen zum tröstlichen und zum mutigen? Wir sind nicht allein unterwegs, weder 2017 noch überhaupt!

In diesem Sinn wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Jahr 2017.

 

Herzlichst
Ihr/euer

Jürgen Kizler

Pastor der Evangelischen Christusgemeinde Schönenberg-Kbg.