Wort zum 1. Quartal (Feb-Apr)

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„Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit,
sondern auf deine große Barmherzigkeit.“ Dieser Bibelvers aus Daniel
9,18 kam mir vor Wochen in den Sinn und ich muss seitdem immer wieder
über ihn nachdenken. Ich denke, er passt sehr gut in die aktuelle Zeit, da er von
Gebet, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit spricht. Das alles brauchen wir momentan
besonders in den physischen, psychischen oder geistlichen Belastungsproben.
Wie passt dieser Bibelvers nun dazu? Ich denke, dass erstens durch
Beten, also mit Gott reden, auch und besonders über persönliche Belastungsgrenzen,
diese nicht mehr so schwer wiegen, wenn wir unser Herz vor IHM
ausschütten. Dazu gibt es täglich genug Anlässe und Gebetsanliegen, die wir vor
Gott bringen können. Hier vor allem auch uns selbst, unsere Freunde, Familien und
Arbeitskollegen.
Zweitens ist es durch die Zuspitzung der Corona-Situation, besonders bezüglich
des nächsten Aspekts des Bibelverses, der Gerechtigkeit, für Ärzte oder Pflegekräfte
schwer geworden, im Einzelfall bei Patienten gerechte Entscheidungen zu
fällen. Gerade, wenn die Patientenzahlen steigen und es gleichzeitig bei mehreren
Personen um Leben und Tod geht, kommt der Mensch mit seinem guten
Gerechtigkeitsempfinden schnell an seine Grenzen. Daher sehe ich den dritten
Aspekt, Gottes Barmherzigkeit, als eine Hilfe für die derzeitige Problemlage. Wir
können immer und überall mit Gottes Barmherzigkeit rechnen. Wir können darum
beten, sie für einzelne Menschen, die uns am Herzen liegen, erbitten und uns
auf seine Barmherzigkeit verlassen. Dort, wo uns die Worte fehlen oder wenn unsere
Kraft beim täglichen Einsatz für z. B. erkrankte Menschen langsam schwindet.
Abschließend will ich noch sagen, dass Gottes Barmherzigkeit weder an menschliche
Kraft, an Zeit oder Orte bzw. Umstände gebunden ist. Gottes Barmherzigkeit
ist universal und ewig. Wir können ihr immer mehr vertrauen als unserer menschlichen

Gerechtigkeit oder Leistungsfähigkeit, da letztere endlich ist.
Also vertrauen wir auf unseren barmherzigen Gott und bitten IHN auch weiterhin
für uns alle in dieser herausfordernden Zeit: Herr, erbarme dich, Amen!
Herzlichst
Ihr/euer

Markus Klarner